23.01.2024

„Tag in der Praxis“: Probelauf für künftige Auszubildende

Achtklässler lernen über einen festgelegten Zeitraum hinweg den Arbeitsalltag in der Dreiling Maschinenbau GmbH kennen.

Gut jeder Dritte bricht die Ausbildung ab. Um diese Quote bestmöglich zu verringern, gibt es „Tag in der Praxis“ (TiP), eine gemeinsame Initiative der IHK Erfurt, Kreishandwerkerschaft Nordthüringen, Agentur für Arbeit Nordthüringen und dem Staatl. Schulamt Nordthüringen. Schüler und Schülerinnen arbeiten über einen festgelegten Zeitraum hinweg einmal in der Woche in verschiedenen Unternehmen und Handwerksbetrieben der Region und lernen deren betriebliche Abläufe praxisnah kennen. Die Dreiling Maschinenbau GmbH ist eines von mehr als 850 nordthüringischen Unternehmen, die sich an dem Projekt beteiligen und auf diese Weise Nachwuchskräfte gewinnen möchten.

Zunächst insgesamt neun Achtklässler der Staatlichen Regelschule Lorenz-Kellner Heiligenstadt und der Staatlichen Regelschule Johann Wolf Dingelstädt werden fünf Wochen lang jeweils einen Tag in der Woche einen ersten Einblick in den Maschinenbau in Geisleden erhalten.

Sie lernen mit der Montage, der Fertigung (Zerspanung) und Elektro gleich mehrere Abteilungen kennen. Ihnen zur Seite stehen dabei erfahrene Fachkräfte, die den Praktikanten alles erklären und zeigen. „Die Schüler und Schülerinnen müssen erst einmal verstehen, wie die Abläufe bei uns funktionieren und wie die Maschinen gebaut werden“, sagt Franziska Dreiling, die im Unternehmen fürs Personal verantwortlich ist. Zusätzlich werden die Praktikanten alters- und leistungsgerechte Aufgaben übernehmen.

Dank des TiP-Projektes erhalten die Schüler und Schülerinnen die Chance, in unterschiedliche Berufsfelder zu schnuppern. Innerhalb eines Jahres lernen sie vier verschiedene Berufsbilder und vier verschiedene Betriebe kennen. Auf diese Weise werden sie in ihrer Berufswahlkompetenz gestärkt, bekommen die beruflichen Perspektiven in der Region aufgezeigt und erhalten realistische Einblicke in ihren Traumberuf. Das soll dabei helfen, die Zahl der Ausbildungsabbrüche später zu verringern. Zusätzlicher Lerneffekt: Die Jugendlichen bewerben sich bei den beteiligten Unternehmen für den TiP „wie im wahren Leben“ und durchlaufen dort auch einen Auswahlprozess.

„Wir erhoffen uns, dass das Projekt ein guter Start für die Schüler ins Berufsleben ist“, sagt Franziska Dreiling. Und wer weiß: „Vielleicht können wir sie von uns überzeugen und sie beginnen später bei uns eine Ausbildung als Zerspanungsmechaniker, Feinwerkmechaniker, Mechatroniker oder Elektroniker für Automatisierungstechnik.“

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